Am Pfingstmontag 2012 fand sich Schnellwittchen – mancherorts auch als Schnellvira bekannt - hinter den 7 Bergen im schönen Bad Liebenzell ein. Ihre Haare – blond wie Ebenholz – hatte sie unter einer schmucken und stabilen Kopfbedeckung gerafft, da sie auf einem eleganten und rasanten Drahtesel einen Ausritt unternehmen wollte.
Sie war mit 7 gleichermaßen berittenen Zwergen verabredet. Einige der Zwerge waren so groß und stark, dass sie schon den beschwerlichen Weg vom Stutengarten bis zum Treffpunkt ganz oder teilweise mit eigener Muskelkraft zurückgelegt hatten und dennoch absolut pünktlich erschienen sind – oder aber sich bereits am Vortag mal eben auf einer Strecke von 230 km aufgewärmt haben.
Der Ausritt sollte über etwa weitere 7 Berge von insgesamt 2000 m Höhe führen und den berühmten Anstieg namens Kaltenbronner Wand einschließen.
Leider hat einer der jüngeren Zwerge – von der Gruppe unbemerkt - den Start aufgrund eines dringenden kleinen Geschäftes verpasst. Glücklicherweise konnte er aber in Unterreichenbach noch vor dem ersten Anstieg wieder eingesammelt werden. Die Zwerge hatten nämlich kleine wundersame Geräte bei sich, mit denen sie sich über weite Distanzen verständigen konnten, ohne laut rufen zu müssen.
Besagter Anstieg führte über 350 hm hinauf nach Langenbrand und auf einer rasanten Abfahrt ins nächste Tal zum Örtchen Höfen. Von dort ging es vorbei an der Eyachmühle bergauf nach Dobel, ein Kurort an der Schwarzwald-Bäderstraße, auf einem etwa 700 m hoch gelegenen Plateau, welches rings von Wäldern umgeben ist.
Schnellwittchen und die 7 Zwerge stürzten sich sogleich hinab nach Bad Herrenalb um von dort auf einer kurvenreichen Straße den Käppele-Pass zu erklimmen, ein Übergang von Bad Herrenalb im Albtal nach Gernsbach im Murgtal. Auf der Passhöhe luden eine Schenke und eine fantastische Aussicht ins Murgtal kurz zum Verweilen ein, bevor die nächste Abfahrt nach Gernsbach und von dort weiter nach Hilpertsau führte.
Nun lag die große Prüfung vor ihnen, die Kaltenbronner Wand. Zum Glück hatten alle genügend Zaubertrank bei sich und meisterten den Aufstieg bravourös, so dass sie sich schon bald an einer langen Abfahrt über Sprollenhaus und Bad Wildbad nach Calmbach freuen konnten. Nach einem letzten Anstieg nach Schömberg erreichte die Gruppe eine idyllische Waldstraße, die sie in sanftem Gefälle zu ihrem Ausgangspunkt zurückführte.
Während 3 Zwerge sich mit ihren Drahteseln direkt auf den Weg nach Stutengarten machten, widmeten sich die übrigen dem Genuss einer gefrorenen Süßspeise, die in einem fernen Land hinter noch mehr und noch höheren Bergen erfunden worden ist.
Text von Klaus W.