Alpen Challenge Lenzerheide 2015

Das Wetterglück hat uns, wie im letzten Jahr beim Ötzi, bei unserem Alpen-Highlight-Ausfahrt etwas im Stich gelassen. Nach den vergangenen heißen, trockenen Wochen waren wir dieses gar nicht mehr gewohnt. Über den gesamten Renntag gesehen hatten wir trotz allem Glück.

Wettervorhersage für die Langstrecke
Wettervorhersage für die Langstrecke

Zunächst Gratulation an unseren Mitradler Matthias M. vom TBU für seinen hervorragenden 18. Platz (Herren Grand Masters) mit 7,57 Stunden und einem 24,2 km/h Schnitt! Zu bezwingen waren bei der Langstrecke, mit 192 km bei 4387 Hm, der Albulapass, vorbei an den Engadiner Seen dem Malojapass entgegen, Abfahrt ins Bergell, Richtung Chiavenna, durch das Südtal, der kräftezehrende lange Anstieg zum Splügenpass, mit 30,4 km und 1842 Hm, dann die Kehren-Symphonie abwärts nach Splügen durch die Via-Mala-Schlucht nach Thusis.
Elvira, Thies und ich sind die kleine Runde mit 115 km mit 2814 Hm gefahren. Hierbei waren nur der Albula, die Südrampe zum Julierpass und der Schlussanstieg nach Lantsch/Lenz zu bezwingen. Diesen finalen Anstieg nach Lenz hatte natürlich auch Matthias auf seiner Langstrecke zu fahren und der ziehhhhhht sich gefühlt dann sicher noch mehr als bei unserer Kurzstrecke.

Bei leichtem Sprühregen und bei 10 °C fuhren wir um 6:15 von unserer Unterkunft in Lenz zur Startaufstellung. Bis zum Startschuss 6:30 war es dann sogar trocken,  wir waren alle in Startgruppe "F" aufgestellt (Bild 2).

Nach Tiefencastel erfolgte die neutralisierte Abfahrt bis zur Freigabe des Rennens im Bereich Alvaneu. Vor dem Albulapass hat es aus der tiefhängenden Wolkendecke doch noch etwas gefeuchtelt (Bild 6–7). Auf der Passhöhe zeigt mein Garmin 3 °C an. Die herrliche Abfahrt nach Punt-Chamues (Bild 9, 10) verlief dann erstmals seit dem Start auf trockener Straße.

 

Alpen Challenge Lenzerheide
Alpen Challenge Lenzerheide

Auf dem flachen Abschnitt durchs Inntal, westwärts, bis kurz vor St. Moritz hat es für Elvira und mich dann doch nochmal leicht geregnet (Die etwas schnelleren Radler blieben dort trocken). Na ja, eigentlich mehr Spritzwasser von unten bzw. vom Vordermann, als von oben. Am Bahnhof von St. Moritz machen wir kurz halt um die Regenklamotten auszuziehen. Bei 12 °C blinzelt jetzt sogar kurzzeitig die Sonne (Bild 11) durch die Wolken. Da wir erst um 10:20 Uhr zur Streckenteilung in Silvaplana kamen, war die Entscheidung für die Kurzstrecke gefallen. Von Silvaplana geht es im unteren Bereich zunächst in steileren Serpentinen aufwärts zum Julierpass (Bild 12, 13). Die Passhöhe, wieder wolkenverhangen, verlassen wir nach der Labestation in rauschender Abfahrt bis hinunter nach Cunter. Dort folgen wir der linksabzweigenden Streckenführung, einem kleinen Anstieg über (Bild 14) Salouf und Mon. Wieder in Tiefencastel, diesmal wirklich zum tiefsten Brückenpunkt der Strecke, geht es zurückblickend (Bild 15) vorbei an der schon morgendlich umkreisten Straßenbeschilderung Albula- und Julierpass . Die Temperatur im Anstieg nach Lenz klettert auf 18 °C.

Letztlich war die "aufgezwungene" Entscheidung für mich, nur auf die kurz Strecke zu gehen, vollkommen richtig. Wäre ich auf die Langstrecke gegangen, hätte mich der Regen um 16 Uhr voll erwischt und die anstrengende Auffahrt von Thusis nach Lenz wäre  kein Spaß geworden.

Wir Genussfahrer haben bei den Temperaturen auf den Pässen an den zwei Labestationen, welche wir anfuhren, etwas vermisst: Ein Heißgetränk - wie Tee oder Gemüsebrühe - wäre nicht schlecht gewesen.

Bilder und Text: Ulf / 16.8.2015

Die letzten Meter auf dem Weg zur Ziellinie an der Pfarrkirche St. Antonius
Die letzten Meter auf dem Weg zur Ziellinie an der Pfarrkirche St. Antonius
In Lenz war nach 16 Uhr wieder Regen angesagt.
In Lenz war nach 16 Uhr wieder Regen angesagt.