Nach den wetterbedingt vergeblichen Versuchen 2016, diesmal unsere "Kurz und Knackig"-Tour bei sonnig, wohligen Temperaturen. Rekordverdächtige 20 Radler hatten sich bei Elvira gemeldet und wollten mit uns die 2000 Höhenmeter erradeln.
Fünf Radler hatten schon die ersten Kilo- und Höhenmeter teilweise von Weil der Stadt (S-Bahn) einer sogar von Asperg, bei unserem offiziellen Start in Bad Liebenzell hinter sich.
Kurz nach 9 Uhr starteten wir, zum Einrollen, zunächst auf dem Radweg durchs, mit 22 Grad angenehm temperierte, Nagoldtal nach Unterreichenbach, Bild 1. Hier erwartete uns nach Grunbach hoch der erste von insgesamt vier längeren Nord-Schwarzwaldanstiegen an diesem Tag. Es zeigte sich schon beim Einstieg in Unterreichenbach was uns temperaturmäßig noch erwartet, Bild 2 bis 4. Auf dem schönen nahezu autofreien, mit schattenspendenden Bäumen gesäumten Talweg zur Eyachmühle, Bild 5, wurden am Quellbrunnen, Bild 6, das erste Mal die Trinkflaschen nachgefüllt. "Das Wasser aus den fünf Schwarzwaldquellen ist weich, mineralstoffarm und hat eine sehr hohe Qualität und Reinheit." Quelle: Schwarzwälder Bote
Mit dem zweiten sonnigen Anstieg, bei schon 28 Grad, über die Wildbader Straße erreichten wir Dobel. Der gut asphaltierte Straßenbelag nach Bad Herrenalb sorgte durch den kühlen Wald für eine heiße Abfahrt. Nachdem der Kiosk am Käppele noch im Renovierungszustand verharrt, Bild 8, gab es diesmal bei einer Bäckerei in Gernsbach eine Rast, Bild 10. Bild 9 zeigt unsere Zweier-Spitze in flotter Verfolgungsfahrt nach Gernsbach.
Beim Abzweig nach Hilpertsau aus dem Murgtal in die Reichtaler Straße zeigte das Thermometer in der Sonne 39 Grad! Beste Bedingungen für eine schweißtreibende Auffahrt über die Kaltenbronner Wand zum Schwarzmiss-Pass.
die Kaltenbronner Wand
Durchs idyllische Reichenbachtal beginnt der berühmte Anstieg der "Kaltenbronner Wand" mit 755 Höhenmeter auf 11,3 Kilometer. Laut RoadBike die „spektakulärste Auffahrt im Nordschwarzwald“. Die Bezeichnung „Wand“ deutet darauf hin, dass es etwas steiler (bis zu 12 %) wird als auf dem Bild vor Reichental. Die ersten vier Kilometer sind eher ein leichter Anstieg und lassen noch vom schnellen Aufstieg träumen. In der letzten Linkskurve in Reichental beginnt der steilere Abschnitt, welcher sich exakt 3 km hinzieht. Wenn man das erste Bushaltestellenschild "Orgelfelsen" nach Reichental sieht, hat man es fast geschafft. Denn ab hier wird der Anstieg gemäßigter und die angestrengten Oberschenkel können sich bei höherer Trittfrequenz wieder etwas erholen.
Augenblicke am Straßenrand in Reichental und in das Reichenbachtal mit seinem herrlich gelegenen Freibad. Übrigens, fast oben, beim Parkplatz "B", hat man einen tollen Ausblick über das geleistete: runter nach Reichental und bei guter Sicht ins Murgtal, am Horizont tauchen die französischen Vogesen auf.
Jetzt musste nur noch von Calmbach der 3,4 Kilometer lange Anstieg über die Charlottenhöhe bewältigt werden. Zur Höhenorientierung, wenn rechts ein Asphaltsträßchen zur Charlottenhöhe abgeht (nach 2,7 km) wird es nochmals für 250 Meter etwas steiler, aber ab der Haarnadelkurve, links, ist die maximale Höhe erreicht. Die Charlottenhöhe einst Lungenheilanstalt und Forschungsstätte für Tuberkulosekranke. 1907 wurde im Beisein des württembergischen Königspaares die Volksheilstätte eingeweiht. Seit 1997 verfallen die Gebäude. Quelle: Schwarzwälder Bote. Vorteil für uns Rennradler: ein absolut autofreies, gut geteertes Sträßchen, wunderschön durch den Wald bis zum Bühlhof in Schömberg.
Das obligatorische Ziel-Gruppenbild und die Eisbecher im Eiscafe Algelato durften am Schluss der Tour in Bad Liebenzell nicht fehlen. Wir freuen uns schon auf nächstes Jahr.
Text und Bilder: Ulf 29.05.2017