Sonntag, 27. Oktober 2019
Es ist ein schöner Herbstmorgen. Nach und nach treffen die Fahrzeuge der Wanderwilligen am Startort in Mönchberg am südlichen Schönbuchtrauf ein. Heute geht es einmal nicht um eine möglichst imposante Zahl an überwundenen Höhenmetern; so starten wir fast schon oben am Trauf. Gegen 9 Uhr geht es dann los. Vor uns liegen zunächst 13,5 Kilometer bis zur Mittagspause in Hagelloch.
Also laufen wir zunächst zu Grafenberg, Schönbuchspitz und später zur Ruine Mürneck mit immer wieder sehr schönen Ausblicken auf Ammertal, das Heckengäu und die Schwäbische Alb. Die Stimmung in der Gruppe ist gut. Wir kommen gut voran. Ich kann mich mal ohne rauschenden Fahrtwind unterhalten, verstehe so jedes Wort und bin auch nicht so kurzatmig wie an so manchem Anstieg im vergangenen Radlerjahr. Die eine oder andere Kleidungsschicht kann im Laufe des Vormittags abgepellt werden, da die Temperatur auf fast 20 Grad steigt.
Blick vom Aussichtspunkt der Ruine Müneck Richtung Süd-West
So vergeht die Zeit wie im Flug, bis wir den Friedwald und kurz darauf das Schloss Hohenentringen erreichen. Hier ist ein weiteres "Shooting" angesagt, bevor es weitergeht. Jetzt sind es nur noch ein paar Kilometer bis zur Mittagspause im rustikalen Gasthaus Zum Grünen Baum in Hagelloch; es machen sich aber erste Ermüdungserscheinungen im Equipment der Wanderer bemerkbar: Bei einem Wanderer löst sich zunächst die eine und dann auch noch die andere Schuhsohle, was ihn nicht davon abhält, weiterhin dabei zu bleiben. Das ist echter Sportsgeist!
In Hagelloch angekommen, erwarten uns ein weiterer Mitwanderer für den zweiten Teil der Herbstwanderung und E-Biker Klaus, der auf seiner Sonntagsradeltour einen Abstecher nach Hagelloch gemacht hat. Nach der Mittagspause sind es nur noch 5,5 Kilometer bis zum Endpunkt der Wanderung in Tübingen. Allerdings steht mit dem Steinenbergturm noch ein weiteres Highlight an. Wer sich trotz des teilweisen Abbruchs einer Holzstufe bis nach oben traut, kann sich an dem spektakulären Panorama von der Alb, über das Ammertal, die Wurmlinger Kapelle bis hin zu den Ausläufern des Schwarzwaldes erfreuen.
Letzter Blick vom Steinenbergturm zur Wurmlinger Kapelle. In der rechten Bildhälfte sind schon die entfernten Regenwolken im Schwarzwald erkennbar. Aber wir hatten wieder mal Wetterglück bei unserer Wanderung.
Gegen späten Nachmittag trennt an diesem Septembertag, unter günstiger Blickrichtung, eine scharfe Linie die Albhochfläche vom Firmament, Mörikes "Blaue Mauer".
Die Kombination aus Feuchtigkeit und Wärme in den letzten Tagen/Wochen war eine gute Voraussetzung für ein üppiges Pilzwachstum.
Nach einem Abstieg am Rande von Tübingen am Schlusspunkt der Wanderung angekommen, müssen wir aufgrund perfekter Organisation nicht lange auf die zwei Großraumtaxis warten, die uns zurück zum Startort nach Mönchberg bringen. Hinter uns liegt ein wunderschöner Tag, der uns Wanderern wohl lange in angenehmer Erinnerung bleiben wird. Das Wetter hat bis zum Ende durchgehalten; der angekündigte Wetterumschwung stellt sich erst am Abend nach der Wanderung mit ergiebigem Regen und einem Temperatursturz ein.
Vielen Dank an Elvira, Ulf und Sigi für die gute Organisation. Und ein Extralob an Ulf für den Blick für das Detail; auf seinen Fotos sieht man das Erlebte noch einmal aus einer ganz neuen Perspektive.
Bericht: Uwe ; Bilder: Ulf / 29.10.2019
Hier findet ihr zum Nachlesen die Einladung zur Herbstwanderung 2019 und damit auch den Streckenverlauf.