Nachdem die legendäre Kaltenbronner Wand im Jahr 2020 saniert wurde und wir die Tour deshalb nicht durchführen konnten, stand sie am Sonntag, dem 13.06.2021 wieder auf dem Trainingsprogramm als
Vorbereitung für die in den nächsten Wochen anstehenden Herausforderungen. 107 km mit 2.100 Hm, also "Kurz und knackig", waren angesagt. Wegen sinkender Inzidenzen musste man keinen Nachweis
eines negativen Coronatests mehr mitbringen, um in einer Gruppe fahren zu dürfen - nur eine Teilnehmerliste musste noch erstellt werden, die 14 Tage aufzubewahren ist.
Dem ein oder anderen wird diese Tour vermutlich nach dem kalten und regnerischen Corona-Frühjahr noch mehr Respekt als sonst eingeflößt haben; zu unterschiedlich schien der Trainingszustand der
Teilnehmer zu sein.
15 Radler trafen sich dennoch morgens am Start in Bad Liebenzell zur dritten gemeinsamen Vereinsausfahrt des Jahres 2021. Drei hatten sich verspätet und mussten "hinterherfahren". Eine
Polizeikontrolle hatte zuvor zwei Teilnehmer aufgehalten (was sich da wohl in den Trinkflaschen befand?) und einer der ganz fitten, der mit der S-Bahn und dann mit dem Rad zum Startort radeln
wollte, hatte leider erst am Bahnsteig festgestellt, dass er seine Maske zu Hause liegen lassen hatte und wurde so kurzfristig zur Umkehr gezwungen. So musste er eine spätere S-Bahn als
ursprünglich nehmen. Alle drei "Nachzügler" hatten es aber kurz vor oder im Ort Dobel geschafft, die eine Pause einlegende Gruppe einzuholen.
Nach dem ersten Einrollen bis Unterreichenbach stand schon der erste Anstieg nach Grunbach mit einer Steigung von teilweise mehr als 10 % auf dem Tagesmenü. Hier merkten die Teilnehmer zum
ersten Mal, wie die aktuelle Form im Vergleich zu den anderen Teilnehmern war.
Danach ging es in rasanter Abfahrt nach Höfen ins Enztal hinunter. Nach einem Stopp an einer Schwarzwaldquelle auf dem Weg zur Eyachmühle folgte der nächste Anstieg mit einer Neigung von mehr als 10 % von der Eyachmühle nach Dobel.
Damit niemand über- oder unterfordert wurde, sollte sich hier die Gruppe in zwei kleinere Gruppen nach den Erfahrungen der ersten Kilometer trennen. Das funktionierte mehr oder weniger gut, die
Gruppen mischten sich in der Abfahrt nach Bad Herrenalb und im moderaten Anstieg zum Käppele etwas durch.
Der Kiosk am Käppele war leider geschlossen. Die Hoffnung auf einen Verpflegungsstopp in einer Bäckerei in Gernsbach wurde auch enttäuscht. Diese hat aktuell sonntags nicht mehr geöffnet. Daher
blieb nur die Möglichkeit, wenigstens die Trinkflaschen an einem Brunnen in Gernsbach zu füllen und die mitgebrachten Riegel zu essen, bevor es in die berüchtigte Kaltenbronner Wand ging.
Dort hinauf hatte jeder je nach Trainingszustand mit sich, der Steigung, dem dürftigen Straßenbelag, dem enormen Autoverkehr und der fast den gesamten Anstieg einfallenden Sonne zu kämpfen. Da half ab und an ein Tiefblick mit dem schönen Schwarzwaldpanorama und auf die bereits zurückgelegte Stecke des Anstiegs. So hat mancher wenige Kilometer vor dem Gipfel die grandiose Aussicht von einem Parkplatz für einen Foto- und Erholungsstopp genutzt.
Nach dem obligatorischen Gipfelfoto von Gruppe zwei am Schwarzmiss ging es rasant bergab nach Sprollenhaus zum nächsten Brunnen, den alle dankbar nutzten. Nur der Autor tat sich bergab schwer, denn er hatte mit starken Muskelschmerzen zu kämpfen. Mit viel Wasser und Magnesium erholte er sich aber wenigstens in dem Maß, dass er weiterfahren konnte.
In flottem Tempo rollten wir dann weiter bis Bad Wildbad, wo die Gruppe eins an einer Tankstelle die Energie- und Wasservorräte auffüllte, während die Gruppe zwei eine Bäckerei ansteuerte.
Frisch gestärkt stand dann "nur noch" der letzte Anstieg des Tages von Calmbach über die Charlottenhöhe nach Schömberg an, der erneut Steigungswerte von teilweise mehr als 10 % aufwies; nach
so vielen Höhenmetern zuvor nochmals eine echte Herausforderung. Zum Glück liegt dieser Anstieg schön im Schatten.
Danach folgte noch eine laaaange Abfahrt mit sehr gutem Asphalt nach Unterreichenbach, die in Gruppe zwei nochmals genutzt wurde, um die Durchschnittsgeschwindigkeit deutlich zu erhöhen.
Schließlich waren noch die letzten, schon vom morgendlichen Einrollen bekannten, knapp 10 Kilometer im idyllischen Nagoldtal nach Bad Liebenzell zurückzulegen, die wir in Gruppe 2 im Windschatten unseres Tourenguides Thies zum Ausrollen nutzen konnten.
GESCHAFFT!!!
Ein Dank gilt unseren beiden Tourenguides, Thies und Henning, die uns mit ihrer Leistungsstärke und ihrer Umsicht sicher durch den Tag und zum Ziel geführt haben.
Text: Uwe D., Bilder: Günter K., Jürgen L., Michael und Thies / 14.06.21
Ein kurioses Erlebnis soll nicht unterschlagen werden.
Um die Energievorräte aufzufüllen - vor allem, weil das am Käppele bzw. in Gernsbach nicht möglich war - machte die Gruppe zwei eine Rast an einer Bäckerei in Bad Wildbad. Ein anderer Radler
stellt sein Rad in einer Parkplatzzufahrt neben der Bäckerei ab und legte seinen Helm auf den Boden. Ein Mann in fortgeschrittenem Alter, der vorher schon missmutig unsere Radler ansprach, fuhr
mit seinem Auto aus dem Parkplatz, überrollte den Helm und fuhr davon.