Nach 17 Jahren habe ich mich entschlossen, mal wieder den Arber-Radmarathon zu fahren. Auch diese Veranstaltung feierte heuer ihre 40. Austragung.
Nachdem ich ein Deutschlandticket habe, erfolgte die Anreise am Samstag nach Regensburg per Bahn, was auch von Backnang aus mit einmal Umsteigen in Nürnberg mit gut 4 Stunden Fahrzeit gut
klappte. In Regensburg am späten Vormittag angekommen, steuerte ich zunächst den Dultplatz, Start und Ziel der Tour, an. Dort waren schon einige Ausstellerzelte einer kleinen Fahrradmesse
aufgebaut, u.a. von Stadler und Löffler. Auch viele Biertischgarnituren, eine Bühne, Zielbogen und Sonnenschirme waren schon da. Die Ausgabe der Startunterlagen erfolge in einem weiteren Zelt. Es
hatte sich schon eine Schlange gebildet, aber nach gut 10 Minuten hatte ich meine Unterlagen, was auch gut war, denn es war sehr heiß.
Samstag: Im Wolltrikot auf Retro-Tour
"32 Grad und es wird noch heißer..."
Um 14 Uhr startete eine Retro-Tour mit ca. 100 Teilnehmern, auf mind. 40 Jahren alten Rädern. Manche hatten bei 32 Grad im Schatten tatsächlich Wolltrikots an!
In der RT-Halle die nur einen Steinwurf vom Dultplatz entfernt auf einer Donauinsel liegt, plante ich zu übernachten. In der Halle war noch wenig los, und so richtete ich mein Nachtlager mit Gymnastikmatte und Juhe-Schlafsack. Insgesamt haben ca. 25 Personen dort übernachtet.
In einem schönen Biergarten habe ich etwas gegessen und anschließend einen Stadtbummel durch Regensburg gemacht. Wegen der Hitze bin ich ins Museum Haus der Bayerischen Geschichte
geflüchtet, sehr zu empfehlen.
Am Abend war auf dem Dultplatz komischerweise fast nichts mehr los. Im fest installierten Bierzelt am Ende des Platzes waren nur einige vom Radclub Ratisbona. Wie ich mitbekommen habe, fand da
das Helferfest statt. So bin ich zum Biergarten am Thurn- und Taxis-Schloss geradelt, um dort den Abend zu verbringen. Für 21 Uhr war einsetzender Regen angekündigt, so dass ich zeitig zur
RT-Halle zurückgekehrt bin.
In der Nacht als der Regen kam...
In der Nacht hat es ordentlich geschüttet, trotzdem habe ich ganz gut geschlafen. Gegen Morgen hat der Regen nachgelassen, um aber wiedereinzusetzen, als ich gegen 5:45 Uhr die Halle Richtung Start verlies. Auf dem Dultplatz wimmelte es schon von Radlern, Polizei-Motorrädern und Helfern.
Sonntag, 28. Juli: Startschuss, Dank Helfer-Blaulicht im Pulk über Kreuzungen
Pünktlich um 6 Uhr hat die Oberbürgermeisterin den Startschuss gegeben und ein riesiger Pulk von Radlern hat sich mit Polizeieskorte bei strömenden Regen auf den Weg gemacht. Die Motorradstaffel hat uns mit Blaulicht über abgesperrte Kreuzungen aus Regensburg heraus gelotst. Den ganzen Tag war sie zusammen mit Rotem Kreuz und Feuerwehr präsent. An allen gefährlichen Kreuzungen waren Helfer postiert, die den Verkehr anhielten, wenn sich eine Radlergruppe näherte - vorbildlich!
Martin getroffen –
Navi verabschiedet
Nach gut einer halben Stunde hat der Regen aufgehört, aber die Freude war nur von kurzer Dauer, denn es setzte bald der Regen erneut ein. Bei der Abfahrt nach Falkenstein (Km 35) hat es ein paar
Radler in den Straßengraben gelegt. Polizei und Rotes Kreuz war sofort zur Stelle, scheinbar - gottseidank - nur leicht verletzt.
An der ersten Verpflegung in Cham habe ich Martin getroffen, aber wir sind getrennt weitergefahren. Leider hat sich dann mein Garmin verabschiedet – jetzt gibt es endlich einen Neuen :-) .
Anstieg verhindert Auskühlen. Regenhütte: "Nomen est omen"
Beim Aufstieg Mooshütte (Arber) auf 1.050 m hat es weiterhin leicht geregnet. Oben war es sehr neblig, aber nicht so kalt. Da ich nur mit Windjacke gefahren bin, war diese natürlich total durchnässt, trotzdem habe ich nicht gefroren.
Nach 120 Kilometern war in Regenhütte die zweite Verpflegung, bevor es nach Bretterschachten (auf 1.120 m) zum höchsten Punkt der Tour hoch ging. Auch hier leichter Regen und Nebel.
Regen und Nebel entschwinden laaangsam...
Schwarze Limo hilft.
Erst in Bodenmais (Km 135) lockerte die Bewölkung langsam auf und der Regen war durch. Weiter ging es über Viechtach und St. Englmar und Maibrunn, wo wir nochmal auf über 900 m hoch gefahren sind. In Kolmburg war die dritte Verpflegung. Zur vierten Verpflegung nach Saulburg waren es nur 34 Kilometer, aber 640 Höhenmeter mit einigen Anstiegen über 10 Prozent, also nichts mit gemütlich. Im Saulburg gab es eine Halbe Bier, für den der mochte. Ich habe Cola vorgezogen, was ich für die letzten 40 Kilometer auch dringend brauchte (wer mich kennt, weiß, was das heißt!).
Gegen den Wind der Sonne und dem Ziel entgegen!
Von Saulburg geht es flach nach Regensburg, aber es war starker Gegenwind und ich froh, dass ich einen Mitstreiter gefunden hatte, so dass ich nicht permanent im Wind fahren musste. Auf den
letzten 10 Kilometer waren wieder viele Gruppen unterwegs. Das lange Schlussstück durch Regensburg erforderte nochmal große Aufmerksamkeit. Die Kreuzungen wurden nur noch teilweise durch die
Polizei freigehalten und sie achtete ansonsten strikt darauf, dass Radwege benutzt und rote Ampeln beachtet wurden.
Im Ziel, das ich nach 243 Kilometer und gut 3.500 Höhenmeter kurz vor 15:30 Uhr bei strahlend blauem Himmel erreichte, wurden die Fahrer durch den Sprecher auf der Bühne begrüßt.
Bei der Abgabe der Startnummer gab es einen Gutschein für ein Essen und ein Getränk. Die Trikots waren leider noch nicht fertig, sollen aber nachgeschickt werden. Das Essen gab´s im Bierzelt (Spaghetti, Göckele, Würsterl) und Getränke draußen an verschiedenen Ständen.
Gemütlicher Ausklang mit Sightseeing
Am Abend habe ich mein Quartier in der Altstadt von Regensburg bezogen und am Montag noch etwas Sightseeing in Regensburg gemacht. Es gibt sehr viele top Sehenswürdigkeiten, Weltkulturerbe
Altstadt, Dom, Altes Rathaus (Sitz des immerwährenden Reichstags 1663-1806), Steinerne Brücke...
Am Nachmittag ging`s mit dem Zug über Nürnberg wieder zurück nach Backnang. Leider waren wegen Ferienzeit die Züge etwas voll, aber ich musste nur kurz stehen und die Verspätung hielt sich mit 12
Minuten auch noch in Grenzen.
fazit
Tolle Veranstaltung, hervorragende Organisation, super Verpflegung (Belegte, auch vegetarisch, Obst, Kuchen, Riegel, Iso-Getränk, Cola, Saft, Wasser, Bier ;-) usw.), auch bis zum Schluss noch alles reichlich vorhanden, komplette Tour beschildert, Pannenservice, Besenwagen, GPX-Tracks... Leider gibt es keine BDR-Wertungspunkte, aus welchen Gründen auch immer.
Das Wetter war natürlich nicht der Hit und ich glaube, ich bin noch nie solange im Regen gefahren und immer wieder nass geworden. Glücklicherweise vergisst man negative Dinge mit der Zeit ;-)
Daten
Über 5.500 Starter
300 Helfer
10 Strecken (4 x RR, 4 x MTB, 1 x Gravel, 1 x Familienrunde)
Kosten: Frühbucher 50 €, bis 15.7. 60 €, Nachmelder 70 €
Text und Bilder: Georg M. / 30.07.2024
Lothar, Georg und Martin haben erfolgreich beim Arber Radmarathon teilgenommen. Respekt!
Die ersten 5 Stunden (140 km) im Dauerregen. Danach war’s sonnig. Dafür hatten sie am Samstag die lebende Rallye-Legende Walter Röhrl getroffen, der an der Vintage Ausfahrt teilgenommen hatte.
Bild: Martin
Die Rennradstrecke – Große Arberrunde (Tour A)
Rennrad
Hügelig, mit vielen kurzen Anstiegen durch die landschaftlich reizvolle Gegend des vorderen Bayerischen Waldes und des Arber-Gebietes. Unterwegs ist die Strecke durch Tafeln und Wegweiser mit
Aufschriften gut markiert.
(Auszug aus Homepage des Veloclub Ratisbona e.V.)
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Lothar Stoiber (Samstag, 03 August 2024 17:44)
Wenn es auch lange Zeit nass war Arber Radmarathon ist top organisiert und alle Helfer sehr sehr freundlich